Wie über eine Trennung hinwegkommen? 5 Tipps, die jetzt wirklich helfen

Elif Yilmaz

Eine Trennung ist immer schmerzhaft – egal, ob sie lange bevorstand oder überraschend kam. Der Schmerz, der Verlust und die Trauer sind tief und können sich manchmal anfühlen, als ob sie unser gesamtes Leben überschattet haben. Doch egal, wie du dich gerade fühlst, es gibt Möglichkeiten, den Schmerz zu lindern und wieder in eine Richtung zu gehen, die dich stärker und gesünder macht. Besonders wichtig ist es, auf deinen Bindungsstil zu achten und die Art und Weise zu verstehen, wie du mit Beziehungen und Trennungen umgehst. Hier sind fünf Tipps, die dir helfen können, über eine Trennung hinwegzukommen, basierend auf deinem Bindungsstil.

1. Akzeptiere deine Gefühle – Sie sind gültig!

Egal, ob du ein ängstlicher, vermeidender, desorganisierter oder sicherer Bindungstyp bist, es ist entscheidend, dass du deine Gefühle in der Zeit nach einer Trennung akzeptierst. Jeder Bindungsstil hat seine eigene Art, mit Verlust und Schmerz umzugehen.

  • Ängstlicher Bindungsstil: Du neigst dazu, dich sehr stark auf den Verlust zu fokussieren und dich in intensiven Gefühlen von Trauer und Einsamkeit zu verlieren. Es ist wichtig, diese Gefühle zuzulassen und dir selbst die Zeit zu geben, zu trauern, anstatt zu versuchen, sie zu unterdrücken oder zu verdrängen.

  • Vermeidender Bindungsstil: Du wirst möglicherweise versuchen, deine Emotionen zu blockieren oder abzulenken, um dich nicht mit dem Schmerz auseinanderzusetzen. Der erste Schritt ist, dir selbst zu erlauben, zu fühlen und den Schmerz zu durchleben, anstatt zu fliehen oder dich in Arbeit und Ablenkungen zu stürzen.

  • Desorganisierter Bindungsstil: Du hast möglicherweise eine Mischung aus intensiven Gefühlen und dem Bedürfnis nach Distanz. Es ist wichtig, dir die Erlaubnis zu geben, zu heilen, ohne dich in Widersprüchlichkeiten zu verlieren. Vertraue darauf, dass du in der Lage bist, die Balance zu finden.

  • Sicherer Bindungsstil: Du wirst mit dem Verlust wahrscheinlich gesünder umgehen können, da du die Fähigkeit hast, in Krisen ruhig zu bleiben. Dennoch ist es auch für dich wichtig, dich mit deinem Schmerz auseinanderzusetzen und nicht zu unterdrücken.

Warum dieser Tipp hilft: Das Akzeptieren und Zulassen der eigenen Gefühle ist der erste Schritt zur Heilung. Emotionale Ausdrücke wie Trauer, Wut oder Enttäuschung sind normal und wichtig für den Heilungsprozess.

2. Setze gesunde Grenzen – Physische und emotionale Distanz

Eine der größten Herausforderungen nach einer Trennung ist es, sich von der Person zu lösen, die man geliebt hat. Besonders bei Bindungstypen, die in Beziehungen sehr stark emotional involviert sind, ist dies ein schwerer Schritt.

  • Ängstlicher Bindungsstil: Du neigst dazu, in Kontakt bleiben zu wollen, um Bestätigung zu erhalten und deine Ängste zu beruhigen. Es ist wichtig, klare Grenzen zu setzen, auch wenn es schwierig ist. Keine Anrufe, keine Textnachrichten. Dieser Abstand hilft dir, zu heilen.

  • Vermeidender Bindungsstil: Du hast möglicherweise schon früh damit begonnen, emotional und physisch Abstand zu nehmen, um dich zu schützen. Jetzt geht es darum, diesen Abstand nicht zu einer ständigen Flucht zu machen, sondern eine gesunde Distanz zu schaffen, um die Trennung wirklich zu verarbeiten.

  • Desorganisierter Bindungsstil: Du befindest dich möglicherweise in einem inneren Konflikt, da du Nähe und Distanz gleichzeitig suchst. Es ist wichtig, den Abstand zu respektieren, um den Heilungsprozess nicht zu sabotieren.

  • Sicherer Bindungsstil: Du wirst in der Lage sein, gesunde Grenzen zu setzen und den Kontakt abzubrechen, wenn es nötig ist, aber auch zu erkennen, dass diese Distanz vorübergehend ist und du sie als Teil des Heilungsprozesses akzeptieren kannst.

Warum dieser Tipp hilft: Grenzen helfen, den emotionalen Schmerz zu lindern und dich zu schützen, während du dich selbst heilst. Sie bieten Raum, um den Verlust zu verarbeiten, ohne den Kontakt zum Ex-Partner aufrechtzuerhalten.

3. Versteh den wahren Grund für die Trennung

Jeder Bindungsstil hat eine unterschiedliche Perspektive darauf, was die Trennung bedeutet und warum sie passiert ist.

  • Ängstlicher Bindungsstil: Du neigst dazu, dich selbst zu hinterfragen und dich für die Trennung verantwortlich zu machen. Du musst dir bewusst machen, dass die Trennung nicht immer an dir liegt und dass es viele Faktoren gibt, die dazu geführt haben können.
  • Vermeidender Bindungsstil: Du könntest die Trennung rationalisieren oder die emotionale Bedeutung der Beziehung minimieren. Es ist jedoch wichtig, die wahren Gründe für das Scheitern der Beziehung zu verstehen, ohne in Selbstschutz oder Abwehrmechanismen zu verfallen.

  • Desorganisierter Bindungsstil: Du hast möglicherweise Schwierigkeiten, die Situation klar zu sehen, und schwankst zwischen verschiedenen Gefühlen. Es ist wichtig, eine objektive Perspektive zu entwickeln, um den Grund für das Ende der Beziehung zu verstehen und nicht in den alten Mustern zu verharren.

  • Sicherer Bindungsstil: Du wirst vermutlich eher in der Lage sein, objektiv und ruhig auf das Ende der Beziehung zu blicken. Dennoch ist es wichtig, dich selbst zu reflektieren und sicherzustellen, dass du aus der Erfahrung gelernt hast.

Warum dieser Tipp hilft: Die Erkenntnis, warum die Beziehung gescheitert ist, hilft, den Schmerz zu verarbeiten und zu verhindern, dass du die Fehler immer wieder wiederholst. Klarheit ist der Schlüssel zur Heilung.

4. Fokussiere dich auf dich selbst – Dein Selbstwert ist entscheidend

Gerade nach einer Trennung ist es wichtig, sich auf sich selbst zu konzentrieren und sich um den eigenen Selbstwert zu kümmern. Je nachdem, welcher Bindungsstil du hast, wird dieser Prozess unterschiedlich verlaufen.

  • Ängstlicher Bindungsstil: Du hast möglicherweise das Gefühl, dass du ohne deinen Ex-Partner nicht vollständig bist. Aber du bist es. Der Fokus sollte darauf liegen, deine eigene Selbstliebe und deinen Selbstwert zu stärken, ohne ihn an jemanden außerhalb von dir zu knüpfen.

  • Vermeidender Bindungsstil: Du neigst dazu, deine Gefühle zu blockieren, aber es ist wichtig, deinen Selbstwert nicht nur in der Unabhängigkeit zu finden. Du musst dich mit deinen Emotionen auseinandersetzen und die Bedeutung von gesunden Verbindungen erkennen.

  • Desorganisierter Bindungsstil: Du befindest dich vielleicht in einem emotionalen Chaos. Aber dieser Tipp ist besonders wichtig, um Klarheit zu schaffen und dich von den alten Mustern zu befreien. Arbeite an deinem Selbstwert und konzentriere dich auf deine eigenen Bedürfnisse.

  • Sicherer Bindungsstil: Du wirst am ehesten wissen, wie du dich selbst in schwierigen Zeiten unterstützen kannst. Dennoch ist es auch für dich wichtig, deine Energie auf dich selbst zu richten und den Verlust zu verarbeiten.

Warum dieser Tipp hilft: Dein Selbstwert sollte nicht von einer Beziehung abhängen. Du bist genug, so wie du bist. Dich selbst zu pflegen, ist der wichtigste Schritt, um wirklich weiterzukommen.

5. Lerne, loszulassen – Vergebung und Selbstfürsorge

Für alle Bindungstypen ist das Loslassen nach einer Trennung von großer Bedeutung. Doch je nach deinem Bindungsstil kann es schwierig sein, dies zu tun.

  • Ängstlicher Bindungsstil: Du musst lernen, loszulassen, um dich nicht immer wieder in vergangene Beziehungen zu verstricken. Vergebung, sowohl für dich selbst als auch für deinen Ex-Partner, ist der Schlüssel.

  • Vermeidender Bindungsstil: Es könnte schwierig sein, loszulassen, weil du deine Emotionen zu sehr unterdrückst. Du musst dir selbst die Erlaubnis geben, zu fühlen, um richtig loszulassen.

  • Desorganisierter Bindungsstil: Du hast oft Schwierigkeiten, Klarheit zu finden. Aber das Loslassen ist essenziell, um dich von deinem inneren Konflikt zu befreien und in einen heilsamen Zustand zu kommen.

  • Sicherer Bindungsstil: Du wirst es am einfachsten haben, loszulassen, weil du in der Regel in einer stabileren emotionalen Position bist. Trotzdem ist auch für dich das Loslassen ein wichtiger Prozess, der dir hilft, voranzukommen.

  • Warum dieser Tipp hilft: Loslassen ist ein Akt der Selbstfürsorge. Indem du dich von der Vergangenheit befreist, öffnest du den Raum für Heilung und persönliche Entwicklung.

Fazit:
Egal, welchem Bindungsstil du zugehörst, eine Trennung kann schmerzhaft und herausfordernd sein. Es ist wichtig, zu verstehen, wie dein Bindungsstil deine Reaktion auf eine Trennung beeinflusst und dir dabei zu helfen, auf gesunde Weise mit dem Schmerz umzugehen. Indem du deine Emotionen akzeptierst, gesunde Grenzen setzt, den wahren Grund für das Ende der Beziehung verstehst, dich auf dich selbst konzentrierst und lernst, loszulassen, kannst du diese schwierige Zeit überstehen und stärker daraus hervorgehen.

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