Situationships - Was es ist, wie du da hineingerätst und wie du rauskommst

Elif Yilmaz

Hast du dich schon mal in einer Beziehung wiedergefunden, die irgendwie nicht ganz eine Beziehung ist, aber auch nicht nur Freundschaft? Vielleicht fühlt es sich an, als ob ihr ständig in einer grauen Zone hängt – zwischen Verliebtheit und Unklarheit. Ihr verbringt Zeit miteinander, aber ohne klare Verbindlichkeit, ohne wirklich zu wissen, woran ihr seid. Ein Tag fühlt sich wie ein Date an, der nächste wie ein zufälliges Treffen. Und irgendwie bleibt es immer vage. Willkommen in der Welt der Situationship.

In diesem Blogpost werfen wir einen Blick darauf, was eine Situationship wirklich ist, warum du vielleicht in eine geraten bist, welche Bindungstypen darin besonders verwickelt sind und – noch viel wichtiger – wie du aus dieser Situation herausfindest und in Zukunft gesunde, klare Beziehungen aufbaust. Denn wer will schon für immer im Unklaren leben? Lass uns gemeinsam herausfinden, wie du aus dieser emotionalen Sackgasse herauskommst.

Was genau ist eine Situationship?

Eine Situationship ist eine unklare, nicht definierte Beziehung, die keine klare Richtung hat. Es fühlt sich an, als ob man zwischen den Phasen von Freundschaft und Beziehung hin- und herpendelt, ohne dass je eine wirkliche Klarheit entsteht. Ihr seid oft füreinander da, verbringt Zeit miteinander, aber ohne die Verpflichtung, die eine wirkliche Partnerschaft normalerweise mit sich bringt. Du weißt nicht genau, ob es nur eine Phase ist oder ob sich daraus etwas Ernstes entwickeln kann.

In dieser Art von Beziehung fühlst du dich oft verloren, weil du nicht weißt, woran du bist. Vielleicht bist du hin- und hergerissen zwischen Hoffnungen und Unsicherheiten. Ihr redet über viele Dinge, habt jedoch nie klare Grenzen oder Vereinbarungen getroffen. Irgendwann weißt du nicht mehr, wie du dich fühlen sollst – bist du verliebt oder bloß emotional abhängig?

Wie kommt man in eine Situationship?

Oft ist es ein schleichender Prozess. Zuerst ist es einfach ein Treffen hier und da, ein bisschen Spaß, ein bisschen Tiefe. Doch plötzlich ist man immer mehr in einer Situation, in der man sich fragt, ob das jetzt etwas Ernstes ist oder nicht. Es gibt keinen Moment, in dem es wirklich so genannt wird, aber auch keine klare Abgrenzung.

Manchmal entsteht eine Situationship, wenn eine Partnerin nicht bereit ist, sich wirklich zu öffnen oder sich vor einer vollwertigen Beziehung zu scheuen. Oft versuchen Menschen, emotionalen Schmerz zu vermeiden, indem sie sich keine klaren Verpflichtungen auferlegen, aber gleichzeitig die Vorteile einer Nähe genießen. Du beginnst, dich emotional zu engagieren, ohne zu wissen, ob der andere dasselbe will.

Die Rolle der Bindungstypen in einer Situationship

Es gibt eine direkte Verbindung zwischen den Bindungstypen und der Wahrscheinlichkeit, in einer Situationship zu landen.

Der ängstliche Bindungstyp: Menschen mit ängstlichem Bindungsstil sind oft die, die in Situationships landen. Sie sehnen sich nach Nähe und Bestätigung, aber gleichzeitig haben sie Angst, dass sie verlassen werden könnten. Sie finden es oft schwer, klare Grenzen zu setzen oder sich selbst zu schützen, wenn sie in einer Beziehung unklare Zeichen sehen. Der Wunsch nach Nähe führt sie dazu, in unklare Situationen zu geraten und die Hoffnung zu hegen, dass sich alles irgendwann von selbst klären wird.

Der vermeidende Bindungstyp: Der vermeidende Bindungstyp neigt dazu, emotionale Nähe zu vermeiden und keine klaren Verpflichtungen einzugehen. Sie können aus Angst vor Nähe oder Überforderung in einer Situationship bleiben. Sie bevorzugen es, keine klare Verantwortung zu übernehmen, und drücken ihre Unabhängigkeit eher in Form von emotionaler Distanz aus.

Der desorganisierte Bindungstyp: Bei einem desorganisierten Bindungsstil gibt es oft ein Zerrbild der Bindung zwischen Nähe und Angst. Dieser Typ von Bindung kann dazu führen, dass eine Person zwischen Nähe suchen und gleichzeitig Abstand wollen schwankt. Eine Situationship kann daher auch als eine Art "sicherer Ort" wirken, um sowohl Nähe zu erleben, ohne sich völlig zu engagieren.

Wie man aus einer Situationship herauskommt

Der Ausstieg aus einer Situationship erfordert klare, selbstbewusste Schritte. Zuerst ist es wichtig, sich selbst und die eigene Rolle in dieser Situation ehrlich zu reflektieren. Hast du deine eigenen Bedürfnisse klar kommuniziert? Hast du deine Grenzen gesetzt? Was hast du eigentlich in dieser Verbindung gesucht?

Hier sind einige Schritte, die dir helfen, dich aus einer Situationship zu befreien:

Reflektiere, was du wirklich willst: Setze dich hin und frag dich, was du wirklich in einer Beziehung suchst. Hast du genug Klarheit über deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse? Wenn du nicht weißt, was du willst, wirst du dich immer wieder in unklaren Beziehungen wiederfinden.

Setze klare Grenzen: Eine Situationship entsteht oft, wenn du es versäumst, Grenzen zu setzen. Sei ehrlich zu dir selbst und zu deinem Partner: Welche Art von Beziehung möchtest du wirklich haben? Wenn du das Gefühl hast, dass du nur Zeit und Energie investierst, aber keine Antwort bekommst, dann ist es an der Zeit, klare Grenzen zu setzen.

Führe ein offenes Gespräch: Auch wenn es unangenehm ist, solltest du das Gespräch suchen und den Status der Beziehung ansprechen. Bist du bereit, dich weiter zu engagieren oder nicht? Das Gespräch gibt dir Klarheit und hilft, die Dinge auf den Punkt zu bringen.

Höre auf dein Bauchgefühl: Wenn du das Gefühl hast, dass dir die Situation nicht gut tut und du emotional nicht wirklich weiterkommst, dann höre auf dein Bauchgefühl. Dein Wohlbefinden sollte immer an erster Stelle stehen.

Investiere in dich selbst: Nutze die Zeit, in der du aus einer Situationship heraustrittst, um dich auf dich selbst zu fokussieren. Baue ein Leben für dich auf, das auch ohne eine unklare Beziehung erfüllend ist. Dein Selbstwert und deine Unabhängigkeit sind entscheidend, um nicht wieder in eine ähnliche Situation zu geraten.

Wie du Situationen wie diese in der Zukunft vermeidest

Der Schlüssel, um solche Beziehungen in der Zukunft zu vermeiden, liegt in deiner inneren Sicherheit und Klarheit. Wenn du weißt, was du willst und dich selbst genug liebst, um nicht auf Unsicherheit zu setzen, wirst du in der Lage sein, schneller zu erkennen, ob du in eine Situationship hineingerätst.

Selbstwert stärken: Menschen, die ihren eigenen Wert kennen, akzeptieren und sich selbst respektieren, sind weniger geneigt, in Situationen zu bleiben, die sie emotional auslaugen oder keine klaren Perspektiven bieten.

Gesunde Kommunikation: Lerne, deine Bedürfnisse klar und deutlich zu kommunizieren. Eine Beziehung sollte nicht eine Mischung aus Geheimnissen und Unsicherheiten sein. Du verdienst es, klar zu wissen, was du in einer Beziehung suchst und welche Grenzen für dich wichtig sind.

Vertrauen in den eigenen Weg: Vertrauen in den eigenen Weg bedeutet, dass du bereit bist, zu gehen, wenn du das Gefühl hast, dass du deine Bedürfnisse in einer Beziehung nicht erfüllt bekommst. Du wirst wissen, wann es Zeit ist, loszulassen, um Platz für das zu machen, was dich wirklich erfüllt.

Fazit

Situationships sind weit verbreitet und entstehen oft aus Angst vor Verletzungen, Unsicherheit und der Schwierigkeit, klare Grenzen zu setzen. Um gesundere Beziehungen zu führen, ist es wichtig, zu wissen, was du willst, deine eigenen Bedürfnisse klar zu kommunizieren und dich selbst zu lieben. Nur so wirst du eine erfüllende und stabile Beziehung finden, die auf echten Werten basiert und keinen Raum für Unsicherheit lässt.

💛 Wenn du lernen möchtest, eine sichere, erfüllende Beziehung zu dir selbst und anderen zu führen, begleite ich dich gerne auf diesem Weg.

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