Stößt du einen vermeidenden Bindungstypen unbewusst weg?
Elif YilmazMenschen mit einem vermeidenden Bindungsstil können in Beziehungen oft schwer greifbar sein. Sie sind unabhängig, brauchen viel Raum und zeigen ihre Zuneigung auf subtile Weise. Doch wenn du nicht verstehst, wie sie ticken, kann es passieren, dass du sie unbewusst weiter von dir wegtreibst – obwohl du dir eigentlich mehr Nähe wünschst.
Du möchtest, dass er sich für dich öffnet, sich sicher fühlt und die Beziehung mit dir vertieft. Doch statt einer Annäherung spürst du Rückzug, Distanz oder sogar emotionale Kälte. Warum? Weil viele Menschen, die mit einem vermeidenden Partner zusammen sind, genau die Dinge tun, die diesen Bindungstyp unbewusst abschrecken.
In diesem Artikel erfährst du:
- Die 5 größten Fehler, die Menschen machen, wenn sie eine Beziehung mit einem Dismissive Avoidant führen
- Warum diese Fehler den Vermeidenden immer weiter wegdrängen
- Wie du stattdessen kommunizieren kannst, um eine tiefere Verbindung aufzubauen
Lass uns direkt einsteigen!
1. Du bewegst dich zu schnell – und setzt ihn unter Druck
Vermeidende Bindungstypen haben eine tiefe Angst davor, von einer Beziehung „verschlungen“ zu werden. Je schneller du versuchst, die Bindung zu vertiefen, desto stärker werden sie das Gefühl haben, ihre Unabhängigkeit zu verlieren.
❌ Typischer Fehler:
- Ständiges Fragen: „Was sind wir eigentlich?“ oder „Warum bezeichnen wir das nicht als Beziehung?“
- Ständiges Andeuten, dass ihr den nächsten Schritt machen solltet
- Versuche, ihn schneller zu binden, als er bereit ist
✅ Besserer Ansatz:
Kommuniziere deine Wünsche klar, aber ohne Druck. Ein gesundes Beispiel wäre:
👉 „Ich genieße die Zeit mit dir wirklich sehr. Ich bin jemand, der eine verbindliche Beziehung möchte, und ich brauche Klarheit darüber, dass wir uns in die gleiche Richtung bewegen. Du musst dich nicht sofort festlegen, aber ich möchte wissen, dass wir darauf hinarbeiten.“
Das gibt ihm Raum und gleichzeitig eine klare Botschaft über deine Standards.
2. Du kritisierst ihn – statt ihm zu sagen, was du brauchst
Vermeidende Menschen haben oft eine tiefe Angst davor, nicht gut genug zu sein. Kritik – selbst wenn sie nicht böse gemeint ist – löst sofort eine Abwehrhaltung aus.
❌ Typischer Fehler:
- „Du bist nie für mich da!“
- „Warum bemühst du dich nicht mehr um mich?“
- „Du interessierst dich gar nicht für meine Gefühle!“
Solche Aussagen lösen in einem Vermeidenden den Reflex aus, sich noch weiter zurückzuziehen, statt sich emotional zu öffnen.
✅ Besserer Ansatz:
Statt Vorwürfen solltest du positive Formulierungen nutzen:
👉 „Ich merke, dass ich mich in letzter Zeit etwas distanziert fühle. Ich würde mich freuen, wenn wir dieses Wochenende bewusst Zeit miteinander verbringen – vielleicht ein schönes gemeinsames Abendessen?“
Statt ihn in die Defensive zu drängen, lädst du ihn liebevoll ein, sich zu verbinden.
3. Du unterdrückst deine Bedürfnisse – bis es explodiert
Menschen, die in Beziehungen mit einem Dismissive Avoidant sind, neigen oft dazu, sich selbst zurückzunehmen, um „nichts falsch zu machen“. Doch irgendwann staut sich der Frust an – und entlädt sich dann in einem emotionalen Ausbruch.
❌ Typischer Fehler:
- Wochnelang still leiden und darauf hoffen, dass er „von selbst versteht“, was dir fehlt
- Alles schlucken – bis es in einem großen Streit eskaliert
- Plötzlich mit einer „Liste“ aller vergangenen Enttäuschungen auf ihn losgehen
Vermeidende Menschen reagieren stark auf emotionale Volatilität – weil sie in ihrer Kindheit oft mit emotional unvorhersehbaren Bezugspersonen zu tun hatten. Wenn sie das Gefühl haben, dass deine Gefühle „explodieren“, triggert das ihr Sicherheitsbedürfnis – und sie ziehen sich noch weiter zurück.
✅ Besserer Ansatz:
Kommuniziere frühzeitig und in kleinen Schritten, bevor sich Frust aufstaut.
👉 „Mir ist es wichtig, dass ich mich in einer Beziehung gehört fühle. Ich brauche ab und zu etwas mehr Austausch – können wir einen Tag in der Woche festlegen, an dem wir uns bewusst Zeit füreinander nehmen?“
So bleibst du ruhig und klar – und gibst ihm eine Chance, sich sicherer zu fühlen.
4. Du erwartest, dass er deine Gedanken liest
Ein häufiger Fehler in Beziehungen mit Vermeidenden: Man hofft, dass sie selbst merken, wenn etwas nicht stimmt – doch das tun sie oft nicht.
❌ Typischer Fehler:
- „Ich will nicht immer sagen müssen, was ich brauche, er sollte das doch merken!“
- „Wenn er mich wirklich lieben würde, wüsste er, was mir fehlt.“
Das Problem? Vermeidende Menschen sind nicht gut darin, unausgesprochene Bedürfnisse zu erkennen.
✅ Besserer Ansatz:
Sei konkret und direkt.
👉 „Ich brauche es, dass wir uns einmal am Tag bewusst austauschen – das gibt mir ein Gefühl von Nähe.“
Je klarer du formulierst, was du brauchst, desto wahrscheinlicher ist es, dass er darauf eingeht.
5. Du verstärkst sein Distanzverhalten – ohne es zu merken
Viele Menschen reagieren auf den Rückzug eines Vermeidenden mit mehr Druck, mehr Näheversuchen oder emotionalen Appellen. Doch das verstärkt seine Angst vor Verlust der Unabhängigkeit – und treibt ihn noch weiter weg.
❌ Typischer Fehler:
- „Warum meldest du dich nicht?“ (mehrere Nachrichten hintereinander)
- „Liebst du mich überhaupt noch?“
- „Wenn du mich liebst, warum willst du dann nicht mehr Zeit mit mir verbringen?“
Solche Aussagen lösen bei Vermeidenden eine Art Alarmzustand aus – weil sie plötzlich das Gefühl haben, dass sie Erwartungen erfüllen „müssen“.
✅ Besserer Ansatz:
Ziehe dich bewusst ein Stück zurück – und gib ihm Raum.
👉 „Ich merke, dass du gerade etwas Zeit für dich brauchst – das ist okay. Ich bin hier, wenn du bereit bist, wieder Verbindung aufzunehmen.“
Das gibt ihm die Freiheit, auf dich zuzukommen, wenn er bereit ist.
Fazit: Nähe ohne Druck – eine neue Art der Verbindung
Menschen mit einem vermeidenden Bindungsstil können eine erfüllende Beziehung führen – wenn man ihre Dynamik versteht.
✅ Drücke nicht zu sehr aufs Tempo
✅ Nutze positive Sprache statt Kritik
✅ Kommuniziere Bedürfnisse klar und frühzeitig
✅ Erwarte nicht, dass er von selbst merkt, was du brauchst
✅ Gib ihm den Raum, den er braucht – ohne ihn fallen zu lassen
Wenn du lernst, auf diese Weise mit einem Vermeidenden umzugehen, erschaffst du eine sichere Basis für echte Verbindung – ohne Drama und Unsicherheit.
💛 Wenn du lernen möchtest, eine sichere, erfüllende Beziehung zu dir selbst und anderen zu führen, begleite ich dich gerne auf diesem Weg.
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